Mittwoch, 10. Juni 2015

Was ich so geplant habe....

Erst einmal möchte ich euch begrüßen. Ich freue mich, dass ihr den Weg zu meinem Blog gefunden habt und mir auf meiner Rundreise um die größte Wüste Europas folgen wollt. Die Wikinger holzten einst alle Wälder in Island ab und brachten Schafe auf die Insel, die damit die andauernde Erosion der fruchtbaren Erdschicht verursachten. Seit ein paar Jahren wird aber mit Hilfe von Dünger versucht, die Versteppung der Böden zu bekämpfen.
 Im Internet sind natürlich unübersichtlich viele Informationen über Island verfügbar, aber bezüglich der Hinweise beim Autofahren im Hochland ist der Tenor immer derselbe: Wege nicht verlassen, da die empfindliche Grasnarbe mitunter mehrere Jahre zur Regeneration braucht. Es tangiert mich jetzt nicht unbedingt, aber es ist schon interessant. Ich selber werde mich nicht weit in das Landesinnere hinein begeben. 
Ich möchte die Insel von der Ringstraße aus erkunden. Dies soll mir einen ersten Überblick über die Insel geben, um bei eventuell späteren Reisen als Orientierung zu dienen. Die Ringstraße hat die leicht merkbare Nummer 1 und soll immer gut ausgeschildert sein. Sie ist exakt 1375 Kilometer lang und geht, wie der Name schon verrät, wie ein Ring einmal um die Insel. Für diese Tour habe ich 14 Tage eingeplant und am Ende meiner Tour sind noch ein paar Tage für die Hauptstadt Reykjavik (=dampfende Bucht) übrig. Los geht es am 12.06.2015. Zurück werde ich am 29.06.2015 sein.

Meine Tour:

Für meinen Rundtripp habe ich mir einen schlichten VW Golf angemietet, ohne Allrad-Antrieb. Ich habe nicht vor, die asphaltierten Straßen zu verlassen. Ich verfüge über keinerlei Erfahrungen mit Allrad usw., also fahre ich nicht ins Hochland. Dazu kommt, dass Mitte Juni noch viele Passstraßen im Hochland gesperrt sind und erst Ende Juni/Anfang Juli (kommt auf das Wetter an) geöffnet werden.
So, warum fährt man im Sommer nach Island? Ganz einfach, im Winter ist es bestimmt auch schön und zwar schön kalt, so kurz vor Grönland. Aber für meine erste Reise auf die Insel möchte ich doch halbwegs annehmbares Wetter haben, um draußen so viel wie möglich unterwegs sein zu können. Ein anderer Grund sind natürlich die weißen Nächte. Ich werde zur Sommersonnenwende am 21.06.2015 auf der Insel sein und es unbedingt miterleben, wenn die Sonne in der Nacht nicht untergeht. Für die hellen Nächte habe ich mir auch eine schicke Schlafmaske besorgt, da bestimmt nicht alle meine Unterkünfte über Jalousinen verfügen werden. 

Nach Island wollte ich bereits seit meiner Jugend reisen, auch konnte ich es mir schlicht nicht eher leisten. Island ist schon sehr teuer, meine Flüge sind mit 460 € hin und zurück noch günstig, aber das war es dann auch. Am Ende kann ich genau sagen, was mich der Spaß konkret gekostet hat. Isländische Kronen für die ersten Tage habe ich mir schon besorgt. Ansonsten kommt man auf der Insel mit EC-Maestro und Kreditkarte gut hin. Viele Lebensmittel müssen importiert werden und sind dementsprechend teuer.

Selbstverständlich ist das Wetter in Island sehr wechselhaft. Laut einschlägigen Foren kann es innerhalb von Minuten umschlagen, deshalb ist Kleidung für alle Wetterlagen angebracht. Nur die Sommerklamotte kann ich zu Hause lassen. Mütze, Schal, dünne Handschuh und eine vernünftige Allwetterjacke gehören in den Koffer. Passendes Schuhwerk versteht sich von allein. Als maximale Temperatur für Juni sind 12 Grad und als Minimum 7 Grad offiziell angegeben.
Das nächste Problem besteht darin, dass ich unterwegs so gut wie nicht waschen kann. Es gibt einfach keine Waschsalons unterwegs und in der Hauptstadt, kurz vor der Abreise, benötige ich auch keinen  mehr. Aber viele Unterkünfte bieten wohl einen Wäscheservice an.

Plattentektonisch ist Island nun wirklich interessant. Die vulkanische Insel liegt  auf dem Mittelatlantischen Rücken und der südwestliche Teil des Landes mit Reykjavik ist Nordamerika und wenn ich in Keflavik aus dem Flugzeug steigt, betrete ich amerikanischen Boden. Die andere Seite dieser Kontinentalplatte ist der San-Andreas-Graben. Der östliche Landesteil liegt auf der europäischen Platte. Die zahlreichen geothermischen Quellen werden zur Energiegewinnung genutzt.
Zwischen Grönland und Island liegt die Dänemarkstraße. Nördlich von Island liegt die Grönlandsee und östlich von Island das Nordpolarmee. Beide Meere sind Nebenmeere des Arktischen Ozeans. Südlich von Island beginnt der Nordatlantik.

Island ist in jeglicher Hinsicht ein Land mit vielen spannenden Details. So stehen zum Beispiel auf vielen abgelegenen Höfen Kirchen rum, da früher Höfe mit Kirchen keine Steuern zahlen mussten. Dabei sind die Isländer angeblich nicht sehr religiös. 2014 wurde in Reykjavik die erste Moschee des Landes gebaut. Dem Bau ging eine kontroverse Diskussion voraus und wurde von Saudi-Arabien angeblich quersubventioniert. In Island beträgt der Anteil der Muslime an der Gesamtbevölkerung 0,2 Prozent und das entspricht ungefähr 640 Menschen muslimischen Glaubens. Mich würde ja mal interessieren, wie viele Sunniten, Schiiten, Alawiten, Ahmadis usw. darunter sind. Eine statistische Erhebung habe ich darüber im Netz leider nicht finden können.

So, ich hoffe, ich konnte euch ein wenig neugierig auf meinen Blog machen. Ferner hoffe ich, jeden Tag neue Fotos ect. hochladen zu können. Es gibt viel zu sehen und somit auch viel zu zeigen. Die Netzabdeckung ist in Island laut Spiegel Online neben Frankreich in Europa am besten, zumindest an der Küste. Ich kann mein tolles Smartphone im europäischen Ausland in der gleichen Weise wie in Deutschland nutzen, d. h. auch mein Datenvolumen (kostet mich 3 € zusätzlich pro Monat). Damit bin ich unabhängig vom WLAN und erreichbar. Obwohl der Gedanken, fast drei Wochen (oder auch länger) autark, ohne Kontakt nach Deutschland zu leben, durchaus reizvoll ist.

Am Ende möchte ich euch noch auf den Bilderblog "Mit acht Megapixel durch die Niederlausitz" meines Vaters aufmerksam machen, tolle Bilder. Link http://velthurvik.blogspot.de/?m=1
 
Und ganz am Ende bedanke ich mich bei meiner Jule, die meine Wohnung und den Briefkasten hüttet. Viel wird sie nicht zu tun haben, meine zwei Pflanzen sind lange Durststrecke gewöhnt und die Post streikt bekannterweise unbegrenzt.

Lass es euch gut gehen und bis bald.

Eure Sonja


P. s.: Alle Rechte der Bilder liegen bei mir und Rechtschreibfehler könnt ihr behalten.

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