Ich war die letzten Tage ziemlich faul, was das Schreiben angeht. In Moment bin ich noch in Skogar (in der Nähe von Vik) und werde gleich nach Reykjavik fahren, um dort das Wochenende zu verbringen. Montag geht es zurück nach Deutschland. In den letzten beiden Tagen war ich viel zu Fuss unterwegs, also wandern. Vik und Skogar liegen direkt am Meer und hier kann man das Haarspray getrost im Koffer lassen, der Wind verhindert eh jede Frisur. Ohne Mütze gehen selbst kaum die Einheimischen aus dem Haus. Der Wetterbericht nennt den Wind "frische Böe", ich nenne es orkanartig. Am Mittwoch, den 24.06., fuhr ich von Eldhraun nach Skogar, über Vik ungefähr 200 Kilometer. Ich hatte für 2 Nächte mich wieder in einem Edda Hotel eingemietet und fuhr abends zurück nach Vik, um dort Abendbrot zu essen und anschliessend am langen Strand spazieren zu gehen.
Im Restaurant entdeckte ich auf der Speisekarte "Hákarl", eine isländische Spezialität. Das ist Fleisch vom eigentlich giftigen Grönlandhai, der in einem aufwändigen Verfahren essbar gemacht wird. Der Harnstoff reichert der Hai in seinem Blut an und nach dem Fangen wird der Hai ausgenommen und entgrätet. Anschliessend kommt er. Dann wird das Fleisch in eine Grube in grobkörnigem Kies eingegraben und durch daraufliegende Felsstücke ausgepresst. Eine bestimmte Zeit – im Sommer sechs bis sieben Wochen, im Winter zwei bis drei Monate - bleibt es dort. Danach wird das Haifleisch in eine offene Trockenhütte gehängt, wo das Ammoniak entweichen kann. Dort bleibt es zirka zwei bis vier Monate, bis es fest und trocken ist. Heute wird der Hai meistens nicht mehr vergraben, sondern in durchlässigen Holzkisten abgelagert. Vor dem Essen wird die braune Kruste des Hais entfernt, das weiße Fleisch in kleinen Stücken mit dem isländischen Schnaps Brennivín serviert. Der Schnaps war sehr stark, aber in Kombination mit der salzigen Hai genau richtig. Ein grosser Freund von Grönlandhai werde ich nicht, aber ich wollte das gummiartige Fleisch kosten. Ein Foto davon istvunten mit dabei.
Gestern war uch wandern, zuerst im Wald und dann bin ich den Skogarfoss Wasserfall hoch gelaufen. 183 Stufen führen hoch und ich hatte das Gefühl, sämtliche Touristen hatte zum gleichen Zeitpunkt dieselbe Idee. Schrecklich, diese Aufläufe. Ich weiss schon, warum ich eigentlich nie in der Hauptsaison verreise. Nach Island ging es aber nicht anders. Auch ist ein Allinclusive-Urlaub mein grösster Gräul, faul sein kann ich auch Zuhause.
Ich folgte dem Flusstal mehrere Kilometer und die meisten Touris blieben Gott sei Dank am Wasserfall. Es war wirklich eine schöne Wanderstrecke, die Fotos sprechen für sich.
Anschliessend fuhr ich zum Black Beach kurz hinter Vik, mit seinem schwarzen feinen Sand.
Abends fuhr ich zur Fähranlegestelle Landeyjahöfn, von dort legen die Fähren zu den vorgelagerten und grösstenteils besiedelten Vestmanneyar Inseln ab. Dort war der Wind noch extremer und ich hielt es dort nicht lange auf. Auf der Rückfahrt zum Hotel machte ich Halt am Seljalandsfoss Wasserfall, der eine Besonderheit aufweist: über einen Fussweg gelangt man hinter den Wasserfall. Dort war es natürlich durch die Gisch sehr nass, aber gute Aufnahmen sind mir gelungen.
Bis bald
Island - Rundreise durch die größte Wüste Europas
Freitag, 26. Juni 2015
Vik und Umgebung kurz vor Reykjavik am 24. und 25.06.2015
Mittwoch, 24. Juni 2015
Eisberge voraus am 23.06.2015
Gestern fuhr ich von Höfn nach Kirkjubæjarklaustur. Mein Guesthouse "Eldhraun" von gestern liegt im gleichnamigen Lavafeld, 20 Kilometer südlich von Kirkjubæjarklaustur im absoluten Nichts. Die Strasse ist auch nur bis zum Guesthouse asphaltiert, danach kam nur noch eine Schotterpiste. Der Betreiber des Guesthouses hatte diese Strasse auch als "horible road" bezeichnet, dass sagt schon alles. Im Guesthouse gibt es 8 Zimmer und alles war belegt.
Das eigentlich Interessante und mein persönlicher Höhepunkt erlebt ich gestern auf dem 200-Kilometer-Weg zum "Eldhraun Guesthouse". Unterwegs liegt der Gletschersee "Jökulsarlon". Auf ihm machte ich eine Schlauchbootfahrt um die Eisschollen und zum eigentlichen Gletscher. Das Ganze kostete 50 € und dauerte eine Stunde. Es war traumhaft. Zur Vorbereitung musste ich einen wasserdichten Schutzanzug über meine Allwetterklamotten und eine Schwimmweste anziehen. Die Tour hiess schon bezeichnend "Zodiac". Nach einem kurzen Fussmarsch kamen wir am See an. Überall schwammen Eisschollen und die Aussentemperatur betrug 5 Grad. Unter dem Schutzanzug wurde es mir auf dem kurzen Fussmarsch über Geröll richtig warm. Später war ich dankbar über diesen Schutz, es wurde richtig kalt. Mein Smartphone ist wasserdicht und deshalb nahm ich es mit ins Schlauchboot, um Fotos für den Blog machen zu können. Man hätte die selbe Tour auch mit einen Amphibienfahrzeug machen können, aber das Schlauchboot versprach mehr Spass. Wir stiegen zu zehnt ins Schlauchboot und setzten uns auf die Bootsränder. Schon ging es im Affenzahn los. Unser Fahrer liebte es, durch das aufgewirbelte Fahrwasser des anderen Schlauchbootes zu fahren. Das machte Spass. Trotz Mütze zog es ganz schön am Kopf. Die Tour war toll und ich sah Eisschollen so klar wie Kristall bis dreckig schwarz. Das muss man unbedingt selbst erleben. Nach der Tour war mir ziemlich kalt. Trotz Kaffee wurde ich müde, musste noch 130 Kilometer fahren. Nach dem Abendessen unterwegs fuhr ich ins "Eldhraun" und bezog mein Zimmer. Nach und nach trudelten alle anderen Gäaste ein und ich führte ein nettes Gespräch mit einem deutschen Ehepaar aus der Oberpfalz. Um 22 Uhr zog ich nochmals los für 1,5 Stunden durch die herrliche Einöde und traf unterwegs einen Bauern im Traktor. Bei meiner Rückkehr benutzte ich zum Abschluss des Tages den Whirlpool, der direkt vor meinem Fenster stand, er hatte herrliche 37 Grad.
Dienstag, 23. Juni 2015
Höfn, wie im Herbst am 22.06.2015
Gestern hatte ich mich auch wieder nach einem bis fast mittags reichenden Frühstück von meinen tollen Gastgebern und den Münchner Herren verabschiedet und fuhr ungefähr 200 Kilometer nach Höfn. Höfn ist bekannt für seinen Fisch und ganz speziell für seinen Hummer/seine Langusten. Leider hatte sich der Nebel noch nicht verzogen und so war der Tag nass kalt, wie im Herbst. Die Landschaften blieben sehenswert, aber weit schauen konnte man nicht. Unterwegs hielt ich natürlich auch an. Die dazugehörigen Videos sind auf Facebook verfügbar. In Moment bin ich ein wenig reisemüde. Nächste Woche Montag geht es zurück nach Deutschland und ich habe überhaupt keine Lust, zurück in den Arbeitsalltag zu kehren. Naja, auf meine Mädels dort freue ich mich schon.
Gestern Abend gab es Langustenschwänze. Sehr gut und zu einem fairen Preis. Anschliessend machte ich einen Gang durch den Hafen. Auf der gegenüber liegenden Seite konnte man schon die Ausläufer des Gletschers sehen, denn ich heute besuchen werde. Ich freue mich auf meine Gletschertour und berichte euch morgen oder heute Abend darüber. Fotos sind natürlich selbstverständlich. :-)